Oper in der Arena di Verona:
Wir begannen ganz kultiviert mit einem Martini auf der Piazza vor der Arena. Karten hatten wir extra für die billigen Ränge erstanden, weil man dort mitten unterm Volk sitzt, so sagte man uns. Wir unterschieden uns vom Volk allerdings dadurch, dass wir mit leichtem Gepäck angerückt waren. Die Italiener um uns herum hatten riesige Picknickkörbe, Sitzkissen, Schlafsäcke, Leselampen (fürs laute Mitsingen aus dem Programmheft) und Klamotten für alle Wetterlagen dabei und packten leckere Brathähnchen, Wein und vieles andere aus und ließen es sich schmecken. Wir mussten uns dann mit einem schlabberigen geschmackslosen Sandwich für acht Euronen begnügen – selbst schuld.
Und nun zur Kultur:
Die Arena wurde etwa 30 n. Chr. eröffnet und wird seit 1913 (wieder) für Aufführungen genutzt. Sie fasst heute 22.000 Zuschauer und hat eine bemerkenswerte Akustik. Man hört dort ja alles sozusagen ‚unplugged‘. Sicher ein stimmliche Herausforderung für die Sänger. Und man gerät schon sehr ins Staunen, wenn man sich inmitten dieser fast 2000 Jahre alten Steine befindet. Interessant ist übrigens auch, tagsüber mal durch die Ränge zu klettern, wenn die Kulissen umgebaut werden. Wir kamen in den Genuss der selten aufgeführten Inszenierung ‚Carmen lebt‚. Carmen überlebte nämlich das Drama, weil die Musiker bei jedem Regentropfen ihre empfindlichen Instrumente wegpacken (sonst wird sie ja von José erstochen). Mit wetterbedingten Pausen ist also zu rechnen – aber das macht die ganze Sache dort so schön spontan und ungewöhnlich. Ein tolles Gesamterlebnis!
Die Opernaufführung in Verona verbanden wir mit einem Aufenthalt am Gardasee. Dort waren wir schon mehrmals. Eine empfehlenswerte Quartierart sind Agriturismi, also Bauernhöfe oder Landgüter. Tipp: lieber einen * mehr buchen (wegen der Güte der Betten und Bäder oder was die Italiener halt so Bad nennen).
Unsere Lieblingsorte am Lago di Garda:
Lazise (Sundowner am Hafenbecken, Abendessen im ‚La Forgia‘),
Sirmione mit dem Castello di Scaligero sowie Grotte e Terme di Catullo,
Parco giardino Sigurtà bei Valeggio (eine der schönsten Parkanlagen Italiens), Limonaie (Zitronengärten, seit dem 13. Jahrhundert).
Im Umland des Sees gibt es viele schöne Landschaften zu entdecken oder zu erwandern, z. B. den Wasserfall oberhalb von Riva, den Lago di Ledro und vieles mehr.
Auch am Gardasee gilt: Touristenmassen muss man den größten Teil des Jahres in Kauf nehmen, wenn man die schönen Stellen sehen will (nicht an italienischen Feiertagen reisen). Und mehrsprachigen Restaurantaushängen eher aus dem Weg gehen oder schauen, wo Italiener essen.
Nicht vergessen: Wein und Leckereien kaufen. Jürgen trinkt liebend gerne ‚Lugana‘ und über italienische Leckereien muss man nicht viel sagen – einfach genießen! Auch viele unserer Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände finden uns in Urlauben und haben somit eine Geschichte.
Vom See aus bewegten wir uns Richtung Veneto. Schön waren:
Mantua, die Stadt der vier Seen in der Lombardei (oh, die Bäckereien dort, mmmhhh !), Vicenza mit den Palladio-Villen (UNESCO Welterbe), Marostica mit dem Castello Superiore hoch über der Stadt. Venedig ließen wir rechts liegen, das muss nun wirklich nicht sein im August.
Weiter dann ins Friaul, die ‚Mare e Monti-Region‘ an der adriatischen Küste:
Jürgen begeisterten besonders die Orte Aquileia (bedeutende Kunstschätze aus frühchristlicher und römischer Zeit) sowie Cividale del Friuli (auch hier Geschichte wo man geht und steht – eine sehr wechselvolle, bedingt durch die Lage).
Mare e Monti schlägt sich übrigens auch aufs Schmackhafteste in der friulischen Küche nieder.
Toskana
coming soon …
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